Lötverbinder vs. Schrumpfschlauch – wirklich wasserdicht?
In einer früheren Anleitung habe ich gezeigt, wie man zwei Kabel miteinander verlötet und die Lötstelle anschließend wasserdicht isoliert – nämlich entweder mit Silikonpaste oder einem Schrumpfschlauch mit integriertem Kleber. Beide Methoden ließ ich damals ungeprüft so stehen – das hole ich nun mit diesem Video nach. Und da alle guten Dinge bekanntlich drei sind, teste ich im gleichen Zuge auch die Wasserdichtigkeit von Lötverbindern, die aufgrund ihrer einfachen Handhabung zunehmend an Beliebtheit gewinnen.
Versuchsaufbau
Für den Versuchsaufbau fülle ich ein Gefäß mit Leitungswasser und gebe etwas Kochsalz hinzu, um dessen Leitfähigkeit zu erhöhen.
Nachdem sich das Salz vollständig aufgelöst hat, überprüfe ich mit dem Multimeter, ob das Wasser auch wirklich ausreichend leitet.
Schrumpfschlauch
Bevor ich die erste vermeintlich wasserdichte Lötverbindung teste, möchte ich zunächst überprüfen, ob nicht bereits ein Schrumpfschlauch allein – also ohne Silikon und ohne Kleber – ausreichend ist. Dafür verdrille ich die Kabelenden und verbinde sie mit der freien Messleitung des Multimeters.
Die andere Messleitung habe ich bereits an einem blanken Stahldraht befestigt, der ins Gefäß ragt.
Anschließend tauche ich auch die Verbindungsstelle ins Salzwasser und beobachte das Multimeter.
Dieses schlägt sofort aus, was mir zeigt, dass ein einfacher Schrumpfschlauch allein die Lötstelle nicht wasserdicht verschließt.
Lötverbinder
Auf die gleiche Weise teste ich nun den Lötverbinder.
Im Gegensatz zum Schrumpfschlauch zeigt das Multimeter bei Wasserkontakt jedoch keine Reaktion. Das bedeutet, dass kein Wasser in den verschlossenen Lötverbinder gelangt und somit eine wasserdichte Verbindung hergestellt ist.
Zumindest, wenn man der Widerstandsmessung des Multimeters glauben mag. Dass man sich darauf nicht blind verlassen sollte, habe ich bereits in einem anderen Artikel deutlich gemacht. Daher wechsle ich auch jetzt zum Isolationsmessgerät, stelle eine völlig überzogene Prüfspannung von 1000 Volt ein und messe erneut.
Am Ergebnis ändert sich jedoch nichts: Der Lötverbinder ist zu hundert Prozent wasserdicht.
Schrumpfschlauch mit Silikon
Kann das Silikonfett unter dem Schrumpfschlauch da mithalten? Finden wir es doch als Nächstes heraus.
Und auch hier passt es: Das Silikon versiegelt die Lötstelle wasserdicht.
Schrumpfschlauch mit Kleber
Bleibt nur noch das Kabel übrig, bei dem ich einen Schrumpfschlauch mit integriertem Kleber über die Lötstelle gezogen habe.
Doch wie das Isolationsmessgerät bestätigt, bleibt auch bei diesem das Wasser draußen.
Alle Messungen habe ich übrigens nach einem halben Tag im Wasserbad wiederholt – mit demselben Ergebnis. Damit steht fest: Im Gegensatz zu einem einfachen Schrumpfschlauch ermöglichen alle drei gezeigten Methoden eine wasserdichte Lötverbindung.
Mein persönlicher Favorit bleibt jedoch weiterhin der Klebeschrumpfschlauch.